PSYCHOLOGISCHE PRAXIS Alexandra Peternell-Mölzer
PSYCHOLOGISCHE PRAXISAlexandra Peternell-Mölzer

Angsterkrankungen

Laut WHO leiden rund 30% der PatientInnen in Allgemeinpraxen unter Ängsten. Angststörungen gehören zu den häufigsten psychischen Erkrankungen. Die Lebenszeitprävalenz von Angsterkrankungen beträgt zwischen 13,9 und 15,1%.

Angst ist grundsätzlich ein normales Gefühl und hat eine schützende Funktionn. Sie bereitet unseren Körper in Belastungssituationen vor und ermöglicht ein (schnelles) Reagieren. Es gibt neben plötzlich auftretenden starken Angstgefühlen auch andauernde ängstliche Stimmungen und Sorgen. Ängste sind abhängig von der Situation, können vor Prüfungen auftreten, durch unbekannte Geräusche in der Nacht u.v.m.

„Jeder Mensch hat seine persönliche, individuelle Form der Angst, die zu ihm und seinem Wesen gehört, wie er seine Form der Liebe hat und seinen eigenen Tod sterben muss.“ (Riemann, 2002, S. 9)


Angst wird zur Krankheit, wenn

... sie unangemessen stark ist.

... sie zu häufig und zu lange auftritt.

... man das Gefühl hat, die Kontrolle zu verlieren.

... man Angstsituationen häufig vermeidet oder aus ihnen flüchtet („Angst vor der Angst”).

... man einen starken Leidensdruck verspürt.

 

Bei der Entwicklung von Angsterkrankungen spielt die Erwartungsangst eine große Rolle, die sogenannte Angst vor der Angst. Sie bedeutet sehr oft Angst vor dem Gefühl,die Kontrolle zu verlieren, hilflos zu sein, ohnmächtig, wehrlos, Angst davor, den Verstand zu verlieren ...

Es entwickelt sich ein Kreislauf, der durch Gedanken oder körperliche Empfindungen ausgelöst wird. Zwischen der eigenen Wahrnehmung, Gedanken, Gefühlen und körperlichen Veränderungen entsteht eine Wechselwirkung, die sich oftmals aufschaukelt. 

 

Was hilft bei der Behandlung von Ängsten?

Entwicklung von Verständnis und Umgangsmöglichkeiten und -formen

  • Auseinandersetzung mit möglichen Ursachen: Verständnis, Annahme, Anerkennung
  • Entwicklung von Strategien im Umgang mit den Ängsten: Selbstbeobachtung, Entspannungsmethoden, Ablenkung, Abreaktion
  • Reduktion der körperlichen Anspannung und Aufbau von Vertrauen in den eigenen Körper
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© Alexandra Peternell-Mölzer